8. März: Internationaler Frauentag
Jedes Jahr am 8. März begehen wir den Internationalen Frauentag – einen Tag des Gedenkens an die Kämpfe der weltweiten Frauenrechtsbewegung.
Der Ursprung dieses Tages liegt im Protest der New Yorker Textilarbeiterinnen am 8. März 1857. Sie erhoben sich gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen, lange Schichten und niedrige Löhne. Die Polizei schlug den Protest nieder – doch der Funke der Arbeiterbewegung war entfacht. Zwei Jahre später, 1859, gründeten diese Frauen die erste Gewerkschaft für Arbeiterinnen und setzten ihren Kampf für Gleichberechtigung fort – der Beginn einer langen Geschichte des Widerstands.
1910, auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen, schlug Clara Zetkin vor, einen internationalen Frauentag zu etablieren. Dies wurde 1911 erstmals gefeiert, und der 8. März etablierte sich allmählich als symbolischer Tag für die Rechte der Frauen und für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen weltweit.
Offiziell wurde der 8. März schließlich im Jahr 1921 von den Vereinten Nationen eingeführt, um die Rechte der Frauen und den Weltfrieden zu fördern.
Solche Gedenktage sind nicht nur zum Feiern da. Sie erinnern uns daran, dass viele Errungenschaften, die heute selbstverständlich erscheinen, hart erkämpft wurden – und bis heute verteidigt werden müssen. In einer Welt, die von wachsender Gewalt, sozialer Isolation und rechtsextremen Strömungen geprägt ist, bleibt der Einsatz für Frauenrechte dringend notwendig.
Frauen sind überdurchschnittlich von Armut und prekären Arbeitsverhältnissen betroffen. Sie leisten nach wie vor den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit, während Geschlechterstereotypen die Rollenverteilung in Haushalt und Beruf bestimmen.
Zudem ist Gewalt gegen Frauen eine weltweite Krise – auch in unserem eigenen Land. Frauenmorde haben epidemische Ausmaße erreicht, häusliche Gewalt nimmt täglich zu, doch Schutz und Prävention bleiben unzureichend.
Gleichberechtigung ist keine Frage des persönlichen Engagements, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist ein Kampf, den alle – unabhängig vom Geschlecht – führen müssen. Über Jahrhunderte wurden Frauen in von patriarchalen Strukturen geschaffene Kästen gedrängt – Räume, die sie nicht gewählt haben. Diese Kästen müssen wir gemeinsam aufbrechen.
Die BAGIV steht seit ihrer Gründung an der Seite der Frauen. Sie hört zu, begleitet, unterstützt und kämpft für eine Welt, in der Frauen gleichen Zugang zu Gesundheit, Bildung und Arbeit haben – eine Welt, die wir gemeinsam neugestalten.