Die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) ist ein Dachverband deutsch- kurdischer Vereine im Bundesgebiet. Die KGD arbeitet auf der Grundlage des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und bekennt sich ausdrücklich zur freiheitlich- demokratischen Grundordnung, gleichberechtigten Pluralität und zum respektvollen Umgang aller gesellschaftlichen Akteure miteinander. Als zivilgesellschaftliche Organisation und angesichts der multireligiösen Zusammensetzung der kurdischen Bevölkerung ist die KGD religionsneutral und überparteilich.
Der Mangel an Freiheit, Gleichberechtigung, Respekt und Perspektive in den Herkunftsregionen der Kurdinnen und Kurden hat seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder zu nahezu beispiellosen Migrationsbewegungen in alle Weltteile geführt. Millionen Kurdinnen und Kurden leben heute in Staaten, die ihnen ihre ersehnten Grundrechte und Sicherheit gewähren und ihren Nachkommen eine Perspektive bieten.
1.2 Millionen Zuwanderer aus Kurdistan (Syrien, Iran, Irak und der Türkei) sowie aus dem Libanon und weiteren Staaten des Nahen und Mittleren Ostens haben sich für ein Leben in Deutschland entschieden. Die kurdische Zuwanderung nach Deutschland kann inzwischen auf eine über 60 jährige Geschichte zurückblicken. In den vergangenen Jahrzehnten kamen Kurdinnen und Kurden als Studierende, GastarbeiterInnen, Familienangehörige, politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge nach Deutschland. Die nach wie vor fehlenden Rückkehrperspektiven in den Herkunftsgebieten trugen dazu bei, dass kurdische ZuwanderInnen sich schnell auf ihre neue Heimat einlassen konnten und sich in großer Zahl einbürgern ließen.
Die KGD anerkennt und fördert das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft und sieht darin eine ihrer Kernaufgaben. Sie fördert den Erhalt und die Pflege der kurdischen Kultur und Sprache. Die gesellschaftliche und politische Anerkennung der kurdischen Identität ist für sie Ausdruck einer Willkommens- und Anerkennungskultur eines modernen Einwanderungslandes. Erst sie ermöglicht einen Dialog auf Augenhöhe.
Die Entwicklungen in den Herkunftsgebieten der Kurdinnen und Kurden haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Stimmungslage in Deutschland. Die KGD betrachtet sich in diesem Kontext als zuverlässiger Beobachter und Vermittler der politischen Entwicklungen in den kurdischen Gebieten. Ihr ist daran gelegen, die Öffentlichkeit und relevante Institutionen umfassend und unabhängig zu informieren. Ziel ist immer, sich für einen kulturellen und politischen Dialog einzusetzen.
Auch Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche ist der KGD ein besonderes Anliegen. Die nachkommenden Generationen sind die Zukunft der kurdischen Gesellschaft und unserer neuen Heimat Deutschland. Daher setzt sich die KGD aktiv für eine nachhaltige politische und soziale Teilhabe ein, die Ausdruck einer gelungenen Integrationspolitik ist.
Einen dringenden Handlungsbedarf sieht die KGD in der Geschlechtergerechtigkeit und vor allem in der Achtung der Rechte und Würde der Frau in männlich dominierten Gesellschaftszusammenhängen.
Nur wenn Verschiedenheit respektiert wird, kann das Gemeinsame wachsen. Heimat ist nicht nur eine Schicksalsgemeinschaft, die sich aus einer gemeinsamen Vergangenheit definiert, sondern eine Gemeinschaft der Zukunft. Diese Gemeinschaft wollen und müssen wir alle zusammen, verantwortungsvoll gestalten.